Kein Marketing (Leserbrief BaZ zu John Schmid: "Theater Basel: schlecht verkauft...", "Forum" Nr. 221 Wenn zahlreiche Leute ein Produkt nicht mehr mögen,
weil sie zu oft von ihm enttäuscht wurden, dann
nützt auch das aufwendigste Marketing wenig, um die
Verkaufszahlen des Produktes zu fördern. Dann heisst es
ganz einfach, das Produkt muss geändert, verbessert und
den Wünschen der Kundschaft angepasst werden. So ist es
auch mit unserem Theater. Soeben von einer Ungarnreise
zurückgekehrt, wo ich in der Budapester Staatsoper
einer prächtigen unvergesslichen Inszenierung von
Verdis "Maskenball" beiwohnte, kann ich nun Vergleiche
ziehen mit der gleichen Oper, die vor kurzer Zeit hier in
Basel auf dem Spielplan stand. Die damalige Aufführung
war für mich eine grosse Enttäuschung.
Schliesslich erwarte ich vom Theater nicht nur akustische
Leistungen, sondern auch optische. Der einzige farbige
Akzent jener Inszenierung waren die bunten Krinolinen des
letzten Aktes. |
leider vergessen habe, waren damals in aller Munde und
ein Begriff - und heute? Aufführungen wie z.B. J.B.
Priestleys "Familie Conway und die Zeit", G. Hauptmanns
"Hanneles Himmelfahrt" haben sich tief in meine Erinnerung
eingeprägt. Heute hingegen bin ich jedesmal
enttäuscht, wenn ich eine Aufführun der Basler
Theater besuche. Wie zahlreiche andere Bürgerinnen und
Bürger dieser Stadt vermisse ich auch sehr unser altes
Theater mit seinen (unter anderem) herzerfrischenden
Operettenaufführungen mit dem unvergesslichen Max
Knapp. Warum findet es das Theater Basel heute unter seiner
Würde, eine konventionelle Operette aufzuführen?
Ich bin überzeugt, sie hätten dann "full house"
ohne grosses Marketing. Im alten Theater hatte ich Rossinis
"Barbiere di Siviglia" erlebt, was ich noch in guter
Erinnerung habe. In der letzten Inszenierung hingegen fehlte
jegliches spanisches Ambiente, dafür wurde auf der
Bühne Rollschuh gefahren... Auch die letzte
"Traviata"-Aufführung im Basler Stadttheater habe ich
nicht in bester Erinnerung. Da bestand das Bühnenbild
des zweiten Aktes, der in einem LAndhaus spielt, aus einem
weissen Holzrahmen, unter dem ein alter Sekretär
stand. |
A pupil's answer, as Theseus: Dear Ms Hardman, Thank you for your letter. Let me tell you this: The lunatic, the lover and the poet You don't need a true-to-life stage! Yours sincerely... |